Seine Majestät Koenig Mohammed VI

Seine Majestät König Mohammed VI wurde am Mittwoch, den 21. August 1963 (1. Rabiaa II 1383 des Hedschra) in Rabat geboren. Im Alter von vier Jahren  schickte ihn sein verstorbener Vater Seine Majestät Hassan II. in die Koranschule des Königspalastes. Am 28. Juni 1973 schloss der  Kronprinz Smittsidi  Mohammed VI die Volksschule erfolgreich ab und führte seine Schulzeit an der königlichen Akademie  fort, wo er 1981 das Abitur ablegte. Danach absolvierte er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Mohammed V. in Rabat.  

1985 legte er dort sein Staatsexamen der Rechtswissenschaften an der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ab. Das Thema seiner Diplomarbeit lautete: " Die Arabisch-Afrikanische Union und die Strategie des Königreichs Marokko bei den internationalen Beziehungen ". 

1987 absolvierte er das erste Hochschulzertifikat (C.E.S.) in Politikwissenschaften mit Auszeichnung.
Im Juli 1988 bestand er seine Abschlussprüfungen zur Promotion in Staatsrecht, ebenfalls  mit Auszeichnung. Damit er seine Ausbildung vervollständigen und praktische Erfahrungen sammeln konnte, wurde er von seinem Vater, seiner Majestät König Hassan II im November 1988 zu einem   mehrmonatigen Praktikums direkt zum damaligen Vorsitzenden der Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Jacques Delors, nach Brüssel entsandt.

Am 29. Oktober 1993 erhielt er an der Universität von Nizza-Sophia Antipolis den Doktortitel für Rechtswissenschaften mit dem Prädikat "summa cum laude ". Das Thema seiner juristischen Doktorarbeit lautete: "Kooperation EWG-Maghreb".
Bereits während seiner  Kindheit wurde er als Prinz von seinem Vater mit zahlreichen, oft schwierigen Aufgaben auf nationaler,  und internationaler Ebene bei befreundeten Staatschefs betraut. Dadurch konnte er an mehreren internationalen und regionalen Konferenzen teilnehmen und Erfahrungen sammeln.
Seine erste offiziellen Staatsbesuch im Ausland erfüllte er am 6. April 1974. In Vertretung  seines Vater S.M. Hassan II. nahm der Kronprinz am Gottesdienst in der Kathedrale "Notre Dame de Paris" zum Gedenken an den verstorbenen französischen Präsidenten Georges Pompidou teil.
Am 22. Dezember 1979 wurde der damalige Kronprinz zum Ehrenpräsidenten der Soziokulturellen Vereinigung der Mittelmeerregion ernannt.

Vom 23. bis 30. Juli 1980 unternahm er eine Reise in verschiedene afrikanische Länder und traf  Präsident  Leopold Sedar Senghor,  Senegal;  Präseident Ahmed Sekou Toure, Guinea; Präsident Felix Houphouet Boigny, Elfenbeinküste; Präsident Ahmadou Ahidjo, Kamerun und  Präsident Shehu Shagari, Nigeria. Er übergab ihnen persönliche offizielle Botschaften seines Vaters Seiner Majestät Hassan II.

Am 18. März 1982 wurde er von Seiner Majestät Hassan II. zum Vorsitzenden des Organisationsausschusses der 9. Mittelmeerspiele von Casablanca ernannt.
Am 10. März 1983 leitete er die marokkanische Delegation beim 7. Gipfel der Blockfreien Staaten in Neu-Dehli und hielt eine wichtige Rede, in der er die Stellung Marokkos hinsichtlich diverser arabischer, afrikanischer und internationaler Fragen erläuterte.
Am 21. September 1983 leitete er die marokkanische Delegation beim Gipfeltreffen der Organisation für Afrikanische Einheit über die Sahara-Frage in Addis Abeba. Am 3. Oktober desselben Jahres leitete er die marokkkanische Delegation bei der 10. Französisch-Afrikanischen Konferenz in Vittel.
Am 11. April 1985 wurde er von Seinem Vater zum Koordinator der Büros und Abteilungen des großen Generalstabs der Königlichen Streitkräfte ernannt, einer Aufgabe, die er wie alle  ihm anvertrauten Verantwortungen und Missionen brillant erfüllte.

Am 12. Juli 1994 wurde er zum Divisionsgeneral befördert.

Am 27. Juli 1999 verstarb S.M. Hassan II.
30. Juli 1999 : bestieg  S.M. Mohammed VI. Den Thron von Marokko

Seitdem hat er viele Reformen eingeleitet und man bezichnet ihn “als Gorbatschow Marokkos und als Vater der marokkanischen Demokratie.” Er ist für sein Volk zum Vorbild geworden und ist Marokkos Hoffnungsträger. Die Bevölkerung schätzt ihn als "Garant für Moderne und Tradition". 

Seine Majestät König Mohammed VI reformierte die Moudawana, und räumte den Frauen bisher einzigartige Rechte und Gleichberechtigung ein, die  im gesamten arabischen Raum Vorbildfunktion haben.

Er führte eine Frauenquote im Parlament ein und ermöglichte den Frauen somit auch den Zugang in die Politik.

Außerdem setzte er sich in einer beispiellosen Wahrheitskommission für die Entschädigung der Opfer der “bleiernen Jahre” ein.

Seine Politik steht im Zeichen von Demokratisierung und Armutsbekämpfung. Es wurden umfassende Reformen eingeleitet und umgesetzt:

  • Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang:
  • Aufteilung Marokkos in Regionen (Dezentralisierung)
  • Anti-Korruptionsmaßnahmen
  • Förderungsprogramme zur  Stärkung der marokkanischen Wirtschaft
  • Sozialwohnungbauprogramme für die Bevölkerung in den Ballungsgebieten
  • Freihandelsabkommen mit den USA und anderen Ländern
  • Landwirtschaftsreform "Plan Maroc vert"
  • Maßnahmen zur Alphabetisierung der Bevölkerung
  • Gesundheitsreform
  • Justizreform
  • Armustbekämpfungsmaßnahmen
  • Reformen zur Demokratisierung Marokkos
  • Förderung von Bildung und Wissenschaft
  • Gründung von Behindertenverbänden
  • Stärkung der Menschenrechte

Seine Majestät König Mohammed VI setzte sich auch für die Minderheit der berberischen Bevölkerung ein und förderte auch diese Kultur. Er führte die Berbersprachen in die Schulen ein und ermöglichte der Bevölkerung die Teilhabe am kulturellen Leben durch die Errichtung eigener Radio- und Fernsehsender.

Mit mehr als 98 % wurde die von Seiner Majestät initiierte Verfassungsänderung mit einer überwältigenden Mehrheit beschlossen.

Seine Macht beschränkte der Monarch freiwillig und setzte einen Ministerpräsidenten ein, der in der ersten Wahl seit Verfassungsänderung frei gewählt wurde.

Marjam Anja Contessa di Villalta
Chefredakteurin